Plagiate und Cyberangriffe sind ein brisantes Thema für die deutsche Wirtschaft. Jährlich fügen sie den Unternehmen dramatische Schäden in Milliardenhöhe zu. Betroffen sind auch die Maschinenbauer, die mit einer Million Beschäftigten zu den größten deutschen Industrien zählen. Eine veröffentlichte Studie des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ergibt, dass rund 46 Prozent der Unternehmen von illegalen Nachbauten, Kopien oder anderen Plagiaten betroffen sind. Der Gesamtschaden durch Produkt- und Markenpiraterie beziffert sich in der Branche auf 4,1 Milliarden Euro. Die gute Nachricht: Die Zahlen sind zwar hoch, aber gleichzeitig die niedrigsten der vergangenen 20 Jahre.
Jochen Kilchert, Partner und Patentanwalt erläutert: „Produkt- und Markenpiraterie ist für den von uns vertretenen deutschen Mittelstand ein echtes Problem. Wir sehen seit Längerem eine gewachsene Bereitschaft vieler Firmen, eigene Patente und Marken gegen Plagiateure durchzusetzen, wenn nötig auch gerichtlich. Das spricht sich herum und zeigt Wirkung. Wenn die Patente stark formuliert sind, haben Patentinhaber:innen gute Karten vor deutschen Gerichten.“ Eine positive Wirkung kann auch das Einheitliche Patentgericht (UPC) haben. „Damit steigt das Risiko für Plagiateure. Das UPC erreicht mit einem einzigen Urteil bis zu 17 EU-Länder gleichzeitig. Dementsprechend höher kann der Schadensersatz sein im Vergleich zu einer nationalen Klage, die nur ein einziges Land betrifft.“
Wenn Sie das Thema interessiert und Sie Fragen zu Plagiaten in der Industrie und der Bedeutung des UPC haben, sprechen Sie uns jederzeit an.