Meissner Bolte bietet Absolvent:innen eines naturwissenschaftlichen oder technischen Universitätsstudiums eine Ausbildung zum Patentanwalt / zur Patentanwältin an. Am Dienstag, 9. Mai 2023, stellt sich die Kanzlei von 12 bis 17 Uhr auf dem KarriereGipfel der Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Platz 1) vor, um mit Interessierten ins Gespräch zu kommen. Aus diesem Anlass haben wir mit unserem Patentanwalt und zugelassenem Vertreter vor dem Europäischen Patentamt Dr. Emanuel Wittmann gesprochen. Er hat seine Ausbildung zum deutschen Patentanwalt bei Meissner Bolte absolviert und seine Erfahrungen während der Ausbildungszeit mit uns geteilt.
Von wann bis wann haben Sie die Ausbildung zum Patentanwalt bei Meissner Bolte absolviert? Was waren die Meilensteine in dieser Zeit?
Ich habe meine Ausbildung zum deutschen Patentanwalt im Juni 2019 bei Meissner Bolte begonnen. Nach dem Ausbildungsabschnitt bei meinem Ausbilder Julian Würmser schloss sich ab Februar 2022 das Amtsjahr an, in dem ich zwei Monate beim Deutschen Patent- und Markenamt und im Anschluss daran sechs Monate beim Bundespatentgericht hospitiert habe. In dieser Zeit habe ich an Verhandlungen teilgenommen und Vorlesungen zum Markenrecht, Patentrecht, Designrecht und Arbeitnehmererfinderrecht gehört. Am spannendsten fand ich dabei die Zeit bei den Senaten des Bundespatentgerichts, weil man hier die Gelegenheit hatte, vor der Urteilsverkündung bei der internen Entscheidungsfindung der Richter dabei zu sein und mitzuverfolgen, wie die Entscheidungen gefällt wurden, die dann die Grundlage für das jeweilige Urteil bildeten.
Nachdem ich Ende 2022 die vier schriftlichen und die mündliche Abschlussprüfung erfolgreich bestanden hatte, wurde ich Anfang des Jahres 2023 in der Patentanwaltskammer vereidigt und darf seitdem als Patentanwalt tätig werden.
Parallel zu der deutschen Ausbildung habe ich die Eignungsprüfungen des Europäischen Patentamts absolviert. Dabei kann man die Vorprüfung nach 24 Monaten und die Hauptprüfung nach 36 Monaten Kanzleitätigkeit absolvieren. Seit Abschluss meiner Hauptprüfung im März 2022 darf ich nun auch Mandanten vor dem Europäischen Patentamt vertreten.
In welche Technologien haben Sie tiefer eintauchen können?
Ein Vorteil von Meissner Bolte ist es, dass wir sehr breit aufgestellt sind. Es gibt also eigentlich keine technologischen Bereiche, die wir nicht abdecken. Hier ist alles dabei, was mir als Physiker Freude bereitet. Das technologische Gebiet einer Erfindung ist mir persönlich tatsächlich aber gar nicht so wichtig. Wenn ich die zündende Idee einer Erfindung erkenne, macht es mir automatisch Spaß, mich damit zu beschäftigen; egal ob es sich um einen Kanaldeckel oder ein Halbleiterbauelement handelt.
Was finden Sie an dem Austausch mit Erfinderinnen und Erfindern besonders spannend?
Es ist für mich immer besonders interessant, wenn man in einer sehr frühen Phase der Entwicklung einer Innovation mit den Erfinderinnen und Erfindern ins Gespräch kommt, in der vielleicht noch gar nicht alle Details der Erfindung abschließend geklärt sind. Hier kann man sich dann auch von Patentanwaltsseite kreativ einbringen und weitere Ausführungen und Alternativlösungen der Erfindung diskutieren.
Wie lief im Rahmen Ihrer Ausbildung die Zusammenarbeit mit den erfahrenen Patentanwältinnen und -anwälten von Meissner Bolte ab? Inwiefern wurde es Ihnen ermöglicht, frühzeitig Verantwortung zu übernehmen?
Die Zusammenarbeit mit den erfahrenen Anwaltskolleginnen und -kollegen hat immer bestens funktioniert. Gerade am Anfang der Ausbildung sind viele rechtliche Aspekte neu und ich war daher immer sehr froh darüber, viele erfahrene Ansprechpartner zu haben, die mir unter die Arme greifen konnten. Auf der technischen Seite konnte ich mich bereits von Anfang an voll einbringen. Auch erfahrene Kolleginnen und Kollegen haben die Expertise, die ich aus meinem Studium mitgebracht habe, sehr wertgeschätzt.
Aus Ihrer eigenen Erfahrung: Was sollten Interessierte mitbringen, wenn sie bei Meissner Bolte eine Ausbildung zum Patentanwalt absolvieren möchten?
Man sollte sich für technische Details begeistern können und Spaß daran haben, komplexe technische Zusammenhänge in Worte zu fassen und dabei mit der Sprache zu spielen. Ich habe beispielsweise gemerkt, dass ich in der Ausbildung richtig bin, als ich angefangen habe, Dinge, die mir im Alltag begegnen, zu betrachten und mir zu überlegen, wie ich einen passenden Patentanspruch dafür formulieren könnte.
Absolventinnen und Absolventen sollten sich für eine Patentanwaltsausbildung bei Meissner Bolte entscheiden, weil…
…wir bei Meissner Bolte sämtliche Gebiete des gewerblichen Rechtsschutzes abdecken. Hier bekommt man also einerseits die Gelegenheit, neben Patentrecht beispielsweise auch in Markenrechts- und Designrechtsangelegenheiten tätig zu werden, und hat andererseits aber auch die Möglichkeit, während der Vorbereitung auf die Prüfungen im Amtsjahr, erfahrenen Patentanwältinnen und -anwälten Fragen zu stellen, die Experten auf diesen Gebieten sind und sich tagtäglich damit beschäftigen. Zudem sind unsere internen Fortbildungen, gerade im Hinblick auf die Europäischen Eignungsprüfungen, sehr hilfreich.